Rethink Raman Imaging
Durch den Einsatz von Galvanometerspiegeln ermöglicht das RAMANtouch eine schnellere und präzisere Raman-Bildgebung, bei der Hunderttausende von Messpunkten innerhalb weniger Minuten erfasst werden. Dabei wird der Laserstrahl zu einer Linie geformt, und mithilfe eines zweidimensionalen CCD-Sensors können 400 Spektren gleichzeitig in einer einzigen Messung aufgenommen werden.
Das RAMANtouch verfolgt einen vollkommen neuen Ansatz im Vergleich zu herkömmlichen Raman-Mikroskopen und schafft damit das bisher Unmögliche: maximale Bildgebungsgeschwindigkeit ohne Kompromisse bei spektraler Qualität oder räumlicher Auflösung.
RAMANtouch bietet:
Mehr in Kürze.
Galvanometerspiegel sind die Grundlage dieser innovativen Scanning-Technologie, bei der sich der Raman-Laserstrahl frei unter dem Objektiv bewegen kann, ohne dass sich der Probentisch bewegen muss. Diese Methode übertrifft herkömmliches „Tisch-Scanning“ deutlich, sowohl hinsichtlich Präzision als auch Geschwindigkeit. Der Laserstrahl trifft dabei stets senkrecht auf die Beobachtungsebene, unabhängig davon, ob sich der Messpunkt in der Mitte oder am Rand des Sichtfelds befindet.
Dies ermöglicht spezielle Messmodi:
Laser Line Modus
Laser Punkt Modus
Konfokale Optik ermöglicht eine zerstörungsfreie Raman-Analyse auch im Inneren einer Probe. So lassen sich 3D-Raman-Bilder transparenter Materialien erstellen. Durch die kombinierte Nutzung der Laser-Linie und des hochpräzisen Probentisches des RAMANtouch entstehen 3D-Bilder in höchster Qualität und mit bisher unerreichter Geschwindigkeit. So werden detaillierte Einblicke in die innere Struktur von Proben und der Verteilung der Bestandteile möglich.
In Video sehen sie die Analyse einer transparenten Faser mittels Raman-Spektroskopie. Die Probe besteht aus einer Bi-Komponenten-Faser mit einem Mantel aus Polyethylen (PE) und einem Kern aus Polyethylenterephthalat (PET) aufgebaut ist. Die Messzeit der Analyse liegt typischerweise zwischen 20 und 30 Minuten. Die im Video sichtbaren gelben Punkte entsprechen Partikeln aus Titandioxid (TiO₂), welche innerhalb der Faser verteilt sind.
Tiefenprofilierung mittels Raman-Bildgebung in der XZ-Ebene ermöglicht eine zerstörungsfreie Analyse, etwa zur Untersuchung von Mehrschichtfilmen. Optional kann auch ein Ölimmersionsobjektivs eingesetzt werden, um die räumliche Auflösung noch weiter zu verbessern, sodass selbst ultradünne Schichten bis zu einer Dicke von 250 nm detektiert werden können.
Generell liefert die Raman-Mikroskopie entscheidende Erkenntnisse zur Identifikation organischer und anorganischer Verbindungen aber auch strukturelle Informationen, z.b. über Polymorphismus. Im Gegensatz zur IR-Mikroskopie kann die Raman-Mikroskopie auch Proben in wässriger Umgebung zu untersuchen.
| Ortsauflösung | 350 nm in X, 500 nm in Y; 1 µm in Z | |
| Erhältliche Objektive | 5x, 10x, 20x, 50x, 100x | |
| Spektrale Auflösung | < 0,9 cm⁻¹ (abhängig vom Gitter; bis zu 3 Gitter verfügbar) | |
| Probentisch | XYZ-motorisierte Bühne, Verfahrbereich: 30 × 30 × 35 mm | |
| Raman Kalibrierung | Automatische Kalibrierung basierend auf Standardlampe und Probe | |
| Optische Ausrichtung | Automatische Ausrichtung des optischen Strahlengangs | |
| Lasersicherheit | Laserschutz-Tür der Klasse 1 mit Sicherheitsverriegelung |
Als ich erstmals auf das Nanophoton-Ramanmikroskop von Bruker stieß, das am Analytischen Zentrum der Chungbuk National University installiert wurde, war ich von der Anzahl an Funktionen, die sich deutlich von bisher bekannten Raman-Mikroskopie-Systemen unterscheiden, sehr überrascht. Besonders beeindruckt hat mich die Möglichkeit zur großflächigen Bilgebung (Large-Area Mapping), die durch die innovative Linienbeleuchtung (Line-Illumination) eine der typischen Schwächen konventioneller Raman-Mikroskopie überwindet.
In unserem Labor wurde die Raman-Spektroskopie eingesetzt, um Aminosäuren in Nierenzellkulturen eines Tiermodells mit induzierter Nierenfunktionsstörung zu quantifizieren und die Verteilung von Arzneistoffen auf der Zellmembran zu untersuchen. Darüber hinaus bestimmten wir mittels Raman-Bildgebung den Gehalt illegaler, wirkstoffähnlicher Substanzen (APIs) und etablierten eine semi-quantitative Analysemethode.
Da wir hauptsächlich mit biologischen Proben arbeiten, ist es oft schwierig, optimale Messbedingungen zu finden – insbesondere wegen der empfindlichen Kontrolle der Laserleistung. Das RAMANtouch-Modell ermöglicht hier nicht nur eine äußerst feine Justierung, sondern bietet auch eine Vorschaufunktion, mit der sich optimale Bedingungen schneller ermitteln lassen als bei jedem anderen mir bekannten System. Der Einsatz dieses leistungsstarken Mikroskops hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir bereits mehrere wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema publizieren konnten.
Professor Dr. Yong-Moon Lee, School of Pharmacy, Chungbuk National University, Korea.
Das RAMANtouch-Mikroskop hat uns gezeigt, dass die Grenzen des Raman-Imagings weiter gesteckt sind als gedacht. Durch den enormen Geschwindigkeitsvorteil des Multiplex-Verfahrens ist es nun praktikabel, statt weniger Einzelpunkte ganze Raman-Bilder aufzunehmen. Dank der Automatisierung können unsere Nutzer zudem auch die Nachtstunden effizient für Messungen nutzen. Dieser Gewinn an Informationstiefe erleichtert nicht nur das Verständnis komplexer Forschungsfragen, sondern schafft auch die Basis für Big-Data-Analysen mittels Machine Learning.
Am Synchrotron SOLEIL fördern wir den wissenschaftlichen Fortschritt, indem wir Zugang zu einer Forschungsinfrastruktur der Spitzenklasse bieten. Unser Angebot geht dabei über die reine Beamline-Instrumentierung hinaus: Wir stellen zusätzlich auch Offline-Verfahren zur Charakterisierung bereit, wie etwa Infrarot- oder Raman-Mikroskopie.
Ferenc Borondis, Beamline Manager & Principal Beamline Scientist at Synchrotron SOLEI, Saint-Aubin, France.
Mit der wegweisenden Anwendung des modifizierten RAMANtouch-Systems in der weltweit ersten Massenproduktionslinie der 8.5. Display-Generation wird nun eine bahnbrechende Echtzeit-Defektanalyse direkt im Produktionsprozess möglich. Durch die komponentenbasierte Analyse zufälliger Defekte – verantwortlich für über 90 % der Ertragsverluste – ermöglicht diese Technologie eine präzise Identifikation von Fehlerquellen. Hersteller können so nicht nur die Ursache und den betroffenen Prozessschritt exakt bestimmen, sondern auch proaktiv eingreifen und Defekte in Echtzeit verhindern.
Darüber hinaus eröffnet die Inline-konfigurierte RAMANtouch-Lösung mit ihrer proaktiven Feedbackfähigkeit völlig neue Möglichkeiten für eine kontinuierliche Prozessoptimierung und Unfallvermeidung – ein entscheidender Innovationsschritt in der Display-Fertigungstechnologie.
Dr. Yong-Woon Lim, Metrology & Inspection Team, Samsung Display, Korea.